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Hallesches Haus

A General Store

Text: Sara Umbreit, Fotos: Damian Tauchert

Wir haben Oliver, Michelle und Gillian, die Macher des Halleschen Hauses, in Kreuzberg besucht und mit Ihnen über die Einzigartigkeit und die Entstehungs- Geschichte ihres Projekts gesprochen. Auf das Wort Design verzichten die drei bei der Beschreibung Ihres General Stores ganz bewusst.

Wir sind noch immer beeindruckt von dem, was die drei ehemaligen Kollegen auf der imposanten Fläche geschaffen haben und wie sie dieser wortwörtlich neues Licht gegeben haben.

Sara: Wie kam es zu dem Projekt?

Oliver: Die Idee entstand, als wir drei uns in unserem früheren Job im Einkauf bei Monoqi kennengelernt haben. Irgendwann haben wir dann zusammen die Location hier gemeinsam besichtigt, als sie noch im Zustand des Horst Kreuzberg war, ein Techno Club der hier früher residiert hat. Die Räume waren innen total schwarz und sahen noch ganz anders aus, als jetzt. Wir haben anschließend viel renoviert und umgebaut, haben Wände eingerissen...

Sara: ..mit euren eigenen Händen?

Oliver: Ja (lacht)..Wir haben viel Zeit in die Renovierung gesteckt. Wir haben dann in Etappen eröffnet..zuerst haben wir den vorderen Raum geöffnet, danach erst den Restaurantbereich. Wir haben letztendlich nacheinander in drei Schritten das HAHA eröffnet.

Oak Steel Tables von Nutsandwoods

Sara: War das Konzept vom Hallschen Haus von Anfang an klar für euch? Was unterscheidet das HAHA von anderen Showrooms und Design Stores?

Oliver: Ich glaube wir hatten das Gefühl, das etwas gefehlt hat in Berlin, was wir von zu Hause aus kannten. Ich bin in London aufgewachsen, Gillian und Michelle in New York. Es fehlte einfach dieser bestimmte Design Store, der nichtmal unbedingt das Wort „Design“ benutzt. Einfach ein Store wo man etwas Zeit verbringen kann, etwas nettes essen und guten Kaffee trinken kann – und man umgeben ist von guten Designprodukten.

Sara: Das Hallesche Haus vermittelt einem auch eher ein gemütliches, entspanntes Gefühl..man hat nicht das Gefühl, besonders vorsichtig sein zu müssen, oder etwas nicht anfassen zu dürfen..

Oliver: Ganz genau. Wir bieten auch eher „Everyday-Design“ Produkte an. Wir benutzen das Wort „Design“ auch kaum noch. Wir geben uns selbst eher das Image eines „General Stores“. Das ist ein amerikanisches Konzept. Wobei, es könnte auch ein britisches Konzept sein (überlegt)..jedenfalls gibt es schon einige General Stores in den USA. Es ist einfach ein Store, wo man seinen alltäglichen Bedarf decken kann. Produkte, die gut designt sind – ob für zu Hause, für den Garten oder fürs Büro. Werkzeuge, Decken zum Beispiel – Dinge für zu Hause, die man nicht zwangsweise „Designprodukte“ nennen würde. Unsere Idee war, genau so einen Shop zu eröffnen.

Wall Boards von Nutsandwoods

Sara: Was ist euch bei der Auswahl eurer Produkte wichtig?

Oliver: Ich würde sagen wir haben da eine ganz große Bandbreite. Wir bieten viele Produkte aus UK und auch den USA an, ganz einfach weil das unsere Heimatländer sind. Wir haben viel Kontakt zu Designern aus London, UK und den USA. Wir importieren vieles von außerhalb, arbeiten aber auch mit Designern aus Berlin zusammen – ein guter Mix insgesamt.

Sara: Gibt es schon Zukunftsprojekte mit dem Halleschen Haus, über die ihr sprechen möchtet?

Oliver: Generell möchten wir uns ganz und gar auf jetzt und die Location hier fokussieren. Für die Zukunft können wir uns aber auch vorstellen zu expandieren, noch weitere Räume im Erdgeschoss dazuzunehmen – da gibt es definitiv die Möglichkeit dazu. Wir haben auch schon mit dem Gedanken gespielt ein weiteres Haus in Hamburg zu eröffnen..

Sara: Wer kümmert sich bei euch um was im HAHA ?

Oliver: Wir kümmern uns alle drei zusammen um den Einkauf der Produkte. Je mehr wir jedoch wachsen, desto mehr übernimmt auch jeder von uns bestimmte Aufgaben. Gillian zum Beispiel hat die Verantwortung für den Restaurantbereich und das Essen übernommen. Sie ist eine wunderbare Köchin! Sie kümmert sich auch um das Tagesgeschäft und die Finanzen im Haus. Michelle plant bei uns die Events und ich kümmere mich mehr um den Store und das Onlinegeschäft.

Sara: Welche Events veranstaltet ihr?

Oliver: Wir organisieren private Veranstaltungen. Man kann das Hallesche Haus für eigene Events mieten. Wir haben viele Hochzeiten diesen Sommer bei uns, acht insgesamt! Wir veranstalten auch Geburtstage und kümmern uns ums Catering mit jeweils individuell erstellten Menüs.