AOO

Sara: Wie entstand euer Label und wie habt ihr zusammengefunden?

Marc: Ich sage immer, dass Uri mein Partner ist natürlich - aber er ist auch jemand der Vertrauen in mich gesetzt und in ein gemeinsames Projekt investiert hat. Wir haben uns in einer Werbeagentur, Villar-Rosás, kennengelernt. Damals war er noch mein Chef und ich habe für ihn als Industriedesigner gearbeitet. Nach ein paar Jahren, hatte ich einfach keine Lust mehr und Uri und Jordi, sein damaliger Partner, haben mir ein komplettes Stockwerk angeboten, wo ich "andere Dinge" machen konnte, "Ostrascosas de Villar-Rosás" haben wir das damals genannt. Drei Jahre lang habe ich dann als Kurator für das Projekt, das wir immer gern „hauptsächlich eine Designgalerie“ nannten, gearbeitet. Dann schlossen wir die Galerie und auch die Agentur hat zugemacht. Uri war weiterhin als Creative Director tätig - und ist es bis heute noch - aber wir haben dann beschlossen ein neues, gemeinsames Projekt ins Leben zu rufen: AOO. Für uns macht es Sinn, erst ein paar Jahre zu zeigen, was man liebt und dann anzufangen, zu tun, was man liebt. Und hier sind wir nun, und machen Möbel.

Sara: Erzähl etwas zu eurem Produktionsprozess!

Marc: Wir schätzen es, Dinge direkt hier zu produzieren. Dies tun wir maximal 80km von der Küste entfernt, zum Beispiel hier in Barcelona, in Valencia, auf Mallorca oder Lleida. So macht es mehr Sinn für uns. Manchmal produzieren wir die Möbel selbst, machmal auch Kunsthandwerker und andere lokale Hersteller. In unserer Werkstatt in Poblenou, Barcelona, fertigen wir Prototypen und einzelne Objekte an. Anschließend arbeiten wir dann mit verschiedenen Werkstätten und Herstellern an der Kollektion. Die Rattanstühle werden zum Beispiel in Tárrega, einem kleinen Dorf in der Nähe von Lleida, in Katalonien, hergestellt. Die Strickschnüre für unseren Pepe Stuhl werden auch von Hand in anderen lokalen Werkstätten hergestellt.

Text/Interview: Sara Umbreit