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Sabine Dehnel & Andreas Berlin

Arbeiten und Wohnen auf 333m²

Text: Sara Umbreit, Fotos: Damian Tauchert

Die Künstlerin Sabine Dehnel und Industriedesigner Andreas Berlin leben und arbeiten auf 333 Quadratmetern in einer ehemaligen Kaserne in Berlin-Südkreuz...

Gemeinsam mit ihren beiden Kinder lebt und arbeitet das kreative Paar Dehnel und Berlin auf einer Etage eines ehemaligen Kasernenkomplexes - nur wenige Laufmeter zum Bahnhof Berlin-Südkreuz entfernt. Bevor die großflächigen Räume als Ateliers vermietet wurden vor zehn Jahren, befand sich eine Poststelle darin.

Beistelltisch & Sofa: Eigene Entwürfe von Andreas Berlin, Leuchten: Vintage

Zentraler Mittelpunkt des Wohnstudios ist der breite Flur mit seinen weiß gestrichenen Backsteinwänden und Natursteinfliesen. Von ihm aus erstrecken sich acht Räume, von denen allein drei als Studio & Werkstatt genutzt werden. Als Dreh- und Angelpunkt der loftartigen Wohnung bietet er zudem viel Präsentationsfläche für die Werke der Berufskünstlerin und des Industriedesigners.

Sabine Dehnels Kunst ist ein ´Cross-Over zwischen Abstraktion und gegenständlicher Darstellung, Malerei und inszenierter Fotografie´, wie es Heinz Stahlhut in seinem Buch "Sabine Dehnel - Reframing" 2013 treffend beschrieben hat. Die Motive und Installationen für ihre Werke produziert sie hier in ihrem Apartmentstudio, wo Wohnen und Arbeiten gleichzeitig existieren und sich dankbaren Raum schenken.

Konzept- und Multimedial-Küstlerin Sabine Dehnel stellt die Requisiten für ihre Fotoarbeiten selbst her
Bild: Spaziergang III, IV, 2003

333m² wollen bespielt werden - und so initiiert Dehnel regelmäßig verschiedene private und öffentliche Veranstaltungen, bei denen Kreativschaffende zusammenkommen und sich gegenseitig zu neuen, gemeinsamen Projekten inspirieren. Gemeinsam mit der Fotografin Anna Lehmann-Brauns hat sie den Salon Autonom ins Leben gerufen, der am 02.04.2017 erneut bei Dehnel und Berlin stattfindet. Dieses Mal wird dann Anna Lehmann-Brauns ihre neusten Fotografien aus ihrer erst kürzlich beendeten Reise nach San Francisco ausstellen.

Das rote Sofa im Wohnbereich ist ein Entwurf Berlins

Andreas Berlin betitelt sich selbst nicht gern als Künstler, auch wenn seine kleinen Tische eine Verschmelzung von Design und Kunst sind.

Als Industriedesigner designt er für internationale Marken, wie EGOFORM, Esprit Europe, LEOLUX, oder DIETER KNOLL - um nur einige zu nennen - schlichte, funktionale Inneneinrichtung, ganz im Stil des Minimalismus.

Unübersehbar nimmt sein eigenes Projekt der kleinen Tische, mittlerweile ebenso einen Großteil an Kreativität und Raum ein. Mit Präzision sammelt und arrangiert Berlin alte Vasen aller Art zu eigenen (Kunst-)Werken, die als individuell designte Beistelltische funktionieren. Jeder Tisch besticht durch eine ganz eigene Geschichte im Entstehungsprozess und in der Umsetzung der Gestaltung. Porzellan trifft hier auf zugeschnittenes Acrylglas unterschiedlichster Farben und erschafft skulpturartige Tische verschiedener Größen.

Berlins Vasensammlung wächst stetig um neue alte Schätze, die er vor allem auf Flohmärkten findet
Andreas Berlin kreiert skulpturartige Beistelltische

Kommende Ausstellung von Sabine Dehnel

Mittwoch, den 29.03.2017
Cinema of the Mind V - Schule der Wahrnehmung lädt ein zur Ausstellung ins SKWSchwarz Kranzler Eck, Kurfürstendamm 21, 6. OG, Berlin.

Text: Sara Umbreit
Fotos: Damian Tauchert