Mae Engelgeer
Vorstellungskraft ist ein wichtiges Designtool
Schon bei ihren ersten Skizzen auf Papier und am Computer, hat Mae Engelgeer stets eine genaue Vorstellung davon, wie diese später eingearbeitet in Textilien aussehen werden...
Die niederländische Textildesignerin Mae Engelgeer hat 2004 ihr erstes Studio in Amsterdam eröffnet. Nach Ihrem Textildesign-Studium am Amsterdam Fashion Instituut und ihrem Master am renommierten Sanders Instituut in Applied Arts, hat sie sich ganz dem Produktdesign verschrieben. Sie wirkt an internationalen Projekten mit und hat auch viel Erfahrungen im Kreieren von Installationen. Für Engelgeer ist es keine Frage, hart für seine Ziele zu arbeiten. Ihre Profession, sagt sie, ist jedoch keine Arbeit im klassischen Sinne für sie, sondern einfach etwas das sie eben tut. Dabei hat sie gelernt, stets ihrem Instinkt zu vertrauen, wenn es um Designs und auch unternehmerische Entscheidungen geht.
Sara: Was inspiriert dich am meisten?
Mae: Materialien, Farben und Kompositionen. Das kann ich fast in allem finden. Je nachdem wie ich die Dinge um mich herum betrachte, wie zum Beispiel die Stadt und ihre Architektur.
Sara: Welche Aspekte deiner Arbeiten sind besonders wichtig für dich?
Mae: Die Grafiken und Farben. Die Vermischung verschiedener Garne, Farben und Muster und Gewebe. Es geht immer um den richtigen Mix und die Kombination dieser vier Elemente, mit denen ich spiele.
Sara: Welche Materialien benutzt du bevorzugt?
Mae: Ich liebe Wolle. Wie sie aussieht und auch wie sie sich anfühlt, soft und schwer zugleich. Ich schwäche auch meine Grafiken ab, damit sie weniger hart auf der Oberfläche wirken.
Sara: Wie können wir uns den Entstehungsprozess deiner Grafiken vorstellen?
Mae: Es entsteht einfach über die Zeit und entwickelt sich von Kollektion zu Kollektion. Ich habe anfangs immer eine Richtung im Kopf und fange dann mit dem Zeichnen an. Im zweiten Schritt übersetzen wir diese dann zu grafischen Computerzeichnungen und spielen dann damit weiter. Und so entsteht dann letztendlich das Endergebnis übers Spielen, Probieren und Verändern, bis es sich richtig anfühlt. Ich glaube was dabei sehr hilfreich ist, ist dass ich die Computerzeichnungen schon in Gedanken zu Textilien übersetzen kann. So weiß ich dann schon, wie das Ergebnis aussehen wird, wenn wir es letztendlich anfangen werden zu weben.
Text/Interview: Sara Umbreit