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Anna Diekmann

"Ich versuche mit den Begriffen Schönheit und Perfektion zu brechen"

Wort: Sara Umbreit, Bild: Anna Diekmann

Anna Diekmann überlässt die Farbigkeiten ihrer Porzellanobjekte dem Zufall und verwendet Handwerksverfahren für ihre Patinamodelle, die es so heute eigentlich garnicht mehr gibt...

Anna, steckt hinter deinen Arbeiten eine bestimmte Idee oder Philosophie?

Anna: Das Thema der Imperfektion spielt eigentlich immer eine wichtige Rolle. Ich versuche meist mit dem gängigen Begriff der Schönheit und Perfektion zu brechen, um so eine andere Sichtweise aufzuzeigen.

Wie gestaltet sich dein Produktionsprozess?

Anna: Das Experiment ist ein wichtiger Bestandteil. Oft arbeite ich mit wiederkehrenden Formen, verändere aber die Produktionsbedingungen, wodurch immer wieder neue Farben, Texturen und Muster, welche ich nur bedingt beeinflussen kann, entstehen. Ganz klar passiert das natürlich bei den Patinamodellen, aber auch im Porzellan selber. Alle Objekte sind dadurch Unikate und werden von A bis Z von mir gefertigt.

Welche Materialien verwendest du?

Anna: Ich arbeite zur Zeit ausschließlich mit Porzellan, welches ich einfärbe. Die Farbigkeiten sind also keine Glasuren, sondern liegen quasi im Material selbst. Außen bleibt es unglasiert, wird aber nach dem Brand nochmal von mir geschliffen und poliert, was dem Porzellan eine ganz weiche Oberfläche verleiht. Innen glasiere ich dann meistens. Die Metallobjekte werden in einem alten Handwerksverfahren, dem Metalldrücken, hergestellt, welches heute eigentlich nicht mehr betrieben wird. Bei der Firma Hugo Bräuer, ein Familienunternehmen in fünften Generation, fertige ich meine Arbeiten an.